Arado Ar 95

14.07.2025 EK
Arado Ar95 a Chile 1
Arado Ar 95A Chile (Archiv: Eberhard Kranz)

Die Arado 95 war ein Schwimmerflugzeug, das es auch in einer Variante als Landflugzeug gab. Die Maschine absolvierte 1937 den Jungfernflug und wurde vor dem Krieg nur in ganz kleinen Stückzahlen gebaut.

Entwicklungsgeschichte der Arado 95

 1935 forderte das RLM sogenannte Mehrzweckflugzeuge für die Luftwaffe, also Maschinen, die für verschiedene Zwecke eingesetzt werden konnten, zum Beispiel als Aufklärer, leichter Bomber, Torpedobomber oder Schleppflugzeug für Zielscheiben. Auf Grund der geforderten Vielseitigkeit, sowie der großen Tragfähigkeit wurde in der Ausschreibung ausdrücklich ein einmotoriger, zwei- oder dreisitziger Doppeldecker in konventioneller Bauweise mit festem Fahrwerk, das aber auf Schwimmer umgerüstet werden konnte, gefordert. Die Schwimmerversion war als Hauptverwendungszweck vorgesehen, denn es wurden Katapultfähigkeit und beiklappbare Tragflügel ausdrücklich gefordert. Die Ausschreibung ging auch an Focke-Wulf, dort entwickelte man zeitgleich die Fw 62 mit ähnlichen Abmaßen und Leistungen, allerdings in Gemischtbauweise. Als dritter Bewerber reichte Heinkel die He 114 ein, die allerdings kein echter Doppeldecker, sondern als Eineinhalbdecker ausgelegt war.

 

Arado Ar95 V5 Pict5
Arado Ar 95 V5 mit Schwimmer auf dem Wasser (Archiv: Eberhard Kranz)

In einer Werbeschrift beschrieb Arado seine Maschine wie folgt:

„Die Ar 95 ist ein Mehrzwecke-Hochleistungsflugzeug mit den Hauptverwendungszwecken als Torpedoträger und Fernaufklärer. Außerdem kann das Flugzeug als Nahaufklärer bzw. Artillerieflugzeug, Bomber, Nebler oder Scheibenschlepper verwendet werden. Durch Auswechslung der Schwimmer gegen ein Fahrgestell und Anbringen eines Spornrades kann die Maschine als Landflugzeug mit denselben Verwendungsmöglichkeiten eingesetzt werden. Die Ganzmetall-Ausführung trägt den besonderen Erfordernissen der Seefliegerei, den klimatischen Verhältnissen und der Lebensdauer des Flugzeuges Rechnung. Die kleinen Abmessungen, die Katapultfähigkeit und die Klappbarkeit der Flügel geben der Maschine einen erweiterten Verwendungsbereich, welcher im Hinblick auf die Idee des Mehrzweckeflugzeuges große Vorteile besitzt, besonders wenn bei der Seemaschine an den Einsatz auf Schiffen, bei der Landmaschine an den Einsatz auf dem Flugzeugträger gedacht wird. Die großen Reichweiten von 2400 km bei der Seemaschine und 1610 km bei der Landmaschine gestatten es, den Flugzeugen Aufgaben zu übertragen, welche sonst nur von Spezialflugzeugen übernommen werden können...“

Jörg Armin Kranzhoff: „ARADO Geschichte eines Flugzeugwerkes“ AVIATIC VERLAG Oberhaching 1.Auflage 1995, Seiten 75-76.

 

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Arado Ar 95 V2 (Archiv: Eberhard Kranz)

Als Triebwerk konnte zwischen dem flüssigkeitsgekühlten, hängenden Zwölfzylinder- Reihenmotor Jumo 210 A mit 680 PS (500 kW) Startleistung und dem luftgekühlten Neunzylinder-Sternmotor BMW 132 Dc mit einer Startleistung von 845 PS (621 kW) gewählt werden, wobei der Jumo 210 ursprünglich eigentlich für die Jägerproduktion vorgesehen war, dafür aber zu wenig Leistung brachte. Bereits im Januar 1932 war Walter Blume, bis dahin technischer Leiter bei Albatros, zum neuen technischen Leiter bei der Arado Handels-Gesellschaft ernannt worden, was zwangsweise zu unvermeidlichen Spannungen mit dem erfahrenen Chefkonstrukteur Walter Rethel führen musste. Im Endergebnis dieser Spannungen verließ 1938 Walter Rethel die Arado Flugzeugwerke und ging zu Messerschmitt, wo er dann als der Schweißspezialist bei den Typen Bf 109, Bf 110 und Me 210 wichtige Aufgaben übernahm. Hauptgrund dieses Schrittes aber war, dass Walter Blume ihn persönlich für das Scheitern der Modelle Ar 80 als Jagdeinsitzer und Ar 81 als Sturzkampfflugzeug verantwortlich machte. Die Erfahrungen Rethels mit diesen beiden Modellen flossen direkt in den Entwurf der Ar 95 ein, besonders die Ganzmetallbauweise und die Leitwerkgestaltung.

 

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Arado Ar 95 V4 (Archiv: Eberhard Kranz)

Konstruktionsmerkmale der Arado Ar 95

Die Arado Ar 95 war ein in Ganzmetallbauweise ausgeführter, relativ großer und schwerer Doppeldecker, obwohl in der Arado-Werbeschrift anders dargestellt, der sowohl mit festem Heckradfahrwerk, als auch mit zwei Ganzmetallschwimmer ausgerüstet werden sollte. Der Rumpf mit ovalen Querschnitt in Ganzmetall-Schalenbauweise, die erstmals für die Ar 80 von Rethel entwickelt wurde, besaß eine im vorderen Bereich, wo der Pilot saß, total verglaste Kabine, während der hintere Sitz ursprünglich vollkommen frei war und nur beidseitig über schmale Scheiben als Windschutz verfügte. Später kam noch ein drittes Besatzungsmitglied als Beobachter und Bediener des MG 15 im B-Stand hinzu, was eine Überarbeitung des hinteren Kabinenbereiches führte. Als Antrieb wurde bei der Ar95 V1 der bewährte luftgekühlte Neunzylinder Sternmotor BMW 132 in der Ausführung Dc mit Mona-Hobson Vergaser, der 1935 zu den stärksten verfügbaren deutschen Flugmotoren zählte, verwendet. Er hatte ein Einbaugewicht von 525 kg, einen größten Durchmesser von 1380 mm und eine Länge ohne Nabe von 1411 mm. Der Gesamthubraum betrug 27,72 Liter. Die Startleistung lag bei 850 PS (625 kW) bei 2.450 U/min, während die Dauerleistung 550 PS (404 kW) bei 2.100 U/min betrug. Der relativ große Motor wurde mit einer enganliegenden NACA-Haube mit Spreizklappen verkleidet, um den Luftwiderstand zu reduzieren. Bei der baugleichen V2 wurde auf Wunsch des RLM ein flüssigkeitsgekühlter hängender Zwölfzylinder-Vergaser-Reihenmotor Jumo 210 A mit einem Gesamthubraum von 19,70 Liter. Die Startleistung betrug 680 PS (500 kW) bei 2.700 U/min, während die Dauerleistung 550 PS (404 kW) bei 2.500 U/min betrug. Der Motor erwies sich aber für das Flugzeug eindeutig zu schwach, die zum BMW 132 fehlenden 170 PS (125 kW) in der Startleistung machten sich bemerkbar. Mit dem Jumo 210A erreichte die Ar95 V2 bei den Testflügen eine maximale Höchstgeschwindigkeit von 290 km/h, also rund 38 km/h weniger. Deshalb wurde die weitere Verwendung des Jumo 210 A für das Flugzeug verworfen. Als Luftschraube wurde eine dreiflügelige VDM Metall-Verstell-Luftschraube vorgesehen, die aber nicht lieferbar war, so daß dann eine dreiflügelige Metall-Verstell-Luftschraube von Junkers, System Hamilton, zum Einsatz kam. Der Motorraum war durch ein Brandschott gegen den Vorderrumpf abgegrenzt. Vor dem Besatzungsraum befanden sich ein sogenannter Seeausrüstungsraum, der ein aufblasbares Schlauchboot und die Seenotausrüstung enthielt, und unter diesem ein Raum für sonstige Ausrüstungen und Geräte. Beide Räume waren von außen über Klappen zugänglich. Ein Kraftstofftank für 350 Liter, der Öltank mit 53 Liter, der Ölfilter sowie das starr eingebaute 7,9 mm MG 17 samt Munitionsvorrat, insgesamt 500 Schuss, das vom Piloten bedient wurde, waren ebenfalls im Vorderrumpf untergebracht. Der Besatzungsraum für die drei Mann Besatzung nahm die ganze Rumpfhöhe und -breite in Anspruch und verfügte über ein schließbares Bodenfenster. Der Pilotensitz war verstellbar, nach hinten war die Kabinen komplett offen, dort befand sich der B-Stand mit dem 7,9 mm MG 15, das auf einer Arado - Kurbellafette montiert war. Unter dem Boden waren weitere Kraftstofftanks eingebaut. Der Sitz des Beobachters befand sich an der linken Rumpfseite und war hochklappbar. Je nach Einsatzzweck konnte im Besatzungsraum eine Reihenbildgerät für 300 Aufnahmen, ein Funkgerät für Sendung und Empfang auf Lang- oder Kurzwelle, eine Scheibenschleppeinrichtung für vier Schleppscheiben, so wie Geräte zur Telegraphie und zum Telefonieren installiert werden. Das Höhenleitwerk war freitragend und die Höhenflosse befand sich hinter dem Seitenruder, dadurch sollte die Maschine trudelsicher werden. Diese Anordnung war für alle Aradoflugzeuge dieser Zeit charakteristisch. Das Höhenruder mit aerodynamischem Ausgleich, war einteilig aus einem stoffbespannten Leichtmetallgerippe. Das Ruder war über eine relativ große, zentral angebrachte Klappe auch im Flug trimmbar. Die Höhenflosse, als Besonderheit im Flug mittels eines Handrades verstellbar, und die Seitenleitwerksflosse waren Ganzmetallkonstruktionen und völlig mit Blech beplankt. Das Seitenruder mit einem Gewichtsausgleich war eine stoffbespannte Leichtmetallkonstruktion. Die Trimmklappen waren aus Leichtmetall, wobei die am Seitenruder und an den Querrudern nur am Boden verstellbar waren. Sämtliche Ruder wurden über Gestänge, Kipphebel und Seilzüge von der Kabine aus vom Piloten betätigt. Die Tragflächen waren dreiteilig aufgebaut, wobei das Flügelmittelstück der unteren Tragfläche durch zwei durchgehende Holme fest mit dem Rumpf verbunden war. Das Mittelteil der oberen Tragfläche war an der hinteren Seite bogenförmig ausgeschnitten, um dem Piloten bessere Sicht nach oben zu gewähren. Durch zwei N- und V-Stiele war es über dem Vorderrumpf angebracht. Die Außenflügel, die zweiholmig (Nasen- und Düsenholm) aufgebaut waren, waren sowohl beim unteren, wie auch beim oberen Tragflügelmittelstück unter einem Pfeilwinkel von sechs Grad angeschlagen und konnten komplett nach hinten geklappt werden. Die Tragflächen waren oben komplett mit Leichtmetall verkleidet, während die Unterseite teilweise mit Stoff bespannt war. Die Außenflügel waren über die gesamte Länge der Hinterkante mit Schlitzklappen versehen, wobei die inneren Klappen als Landeklappen mit Trimmklappen fungierten, während die äußeren die Querruder bildeten. Alle Klappen waren stoffbespannte Leichtmetallkonstruktionen, mit Ausnahme der Trimmklappen an den Landeklappen. Diese waren komplett aus Leichtmetall. Die Außenflügel der oberen und unteren Tragflächen waren mit je zwei parallelen I- Stielen verbunden, die mit Drahtseilen zusätzlich ausgekreuzt waren. Ein zusätzlicher, schräg verlaufender, I-Stiel verband die Anschlagstelle des vorderen I-Stiels am oberen Außenflügel mit der ersten Rippe des unteren Außenflügels. Unter den unteren Tragflächen waren je drei Aufhängungen angebaut, die für die Aufnahme von je drei 50 kg Sprengbomben dienten. 

 

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Arado Ar 95A Legion Condor (Archiv: Eberhard Kranz)

Die Arado AR 95 war als Wasserflugzeug gedacht

Die Ar 95 war ursprünglich als Wasserflugzeug ausgelegt und verfügte deshalb über zwei einstufige, stark gekielte Ganzmetallschwimmer. Diese waren durch Schotten in sechs Bereiche aufgeteilt, die durch wasserdicht verschließbare Handlöcher zugänglich waren. Im mittleren Bereich der Schwimmer war zusätzlich je ein Kraftstofftank mit einem Fassungsvermögen von 225 Litern untergebracht. Unterhalb des Schwimmerkiels waren hochziehbare Wasserruder angebracht, die die geforderte Wendigkeit auf engen Gewässern ermöglichten. Durch je zwei N-Stiele, die zusätzlich mit Drahtseilen ausgekreuzt und zum Rumpf hin verspannt waren, verband man die Schwimmer mit dem Rumpf. Unter dem Rumpf konnte an zwei Haltepunkten ein 800 kg Torpedo oder eine 500 kg Sprengbombe aufgehängt werden.

 

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Arado Ar 95 V4 mit eingeklappten Tragflächen (Archiv: Eberhard Kranz)

Die Arado Ar 95L als Landversion für den Flugzeugträger gedacht

 Auf Wunsch des RLM wurde bei Arado aus der Schwimmerversion eine Landversion als Ar 95 L abgeleitet, die für den Einsatz auf dem im Bau befindlichen Flugzeugträger „Graf Zeppelin“ vorgesehen war. Dazu wurde die Ar 95 V4 mit einem starren Heckradfahrwerk ausgerüstet. Es bestand aus zwei Haupträdern mit hydraulischen Bremsen und einem Spornrad. Die Federbeine besaßen Gummifederpakete mit Öldämpfung. Zwei I-Stiele stützten das Fahrwerk zusätzlich gegen den Unterrumpf ab. Die Radgröße war 780 x 280 mm, die Radspur betrug 3,00 m. Die Federbeine und das halbe Laufrad waren durch voluminöse „Hosenbeine“ aus Leichtmetallblechen verkleidet. Das Spornrad mit Druckgummi-Federbein war ebenfalls verkleidet. Das Spornrad war zwangsgesteuert, es verfügte über einen starren Spurzwang. Die Radgröße des Spornrades war 380 x 150 mm.

Arado Ar95 a Legion Condor Pict5
Arado Ar 95A Legion Condor (Archiv: Eberhard Kranz)

Die Arado 95L konnte mit Zusatztanks ausgerüstet werden

Zur Erhöhung der Reichweite konnte die Maschine mit zwei Zusatztanks mit einem Fassungsvermögen von je 175 Liter ausgerüstet werden, die in den voluminösen Hosenbeinen der Fahrwerkverkleidung untergebracht waren. Da man aber mit den erreichten Leistungen nicht zufrieden war und der Bau des Flugzeugträgers sich immer wieder verzögerte, erfolgte kein Serienbau dieser Version.

 

Arado Ar95 a Cockpit
Arado Ar 95A Cockpit (Archiv: Eberhard Kranz)

Die Arado Ar 95 wurde nicht in großen Stückzahlen produziert

Ende August 1936 war der erste Prototyp Ar 95 V1 fertiggestellt. Der Erstflug erfolgte dann im Frühherbst 1936 in Brandenburg. Während der Erprobung festgestellte Mängel wurden beim Bau der Ar95 V5 (zivile Kennung D-OHGV) beseitigt, so dass sie die erste Maschine der Serienausführung Ar 95 A-0 wurde. Insgesamt wurden, einschließlich der Prototypen 21 Ar 95 gebaut. Da man aber bei Arado vom Potential der Ar 95 überzeugt war und die insgesamt 21 Maschinen, die für die Luftwaffe gefertigt wurden, kaum die Entwicklungskosten deckten, suchte man nach neuen Exportkunden. Im Sommer 1938 stellte man die Maschine auf der Belgrader Luftfahrtausstellung aus und weckte das Interesse der Türkei an diesem Muster, die bis zu 40 Exemplare erwerben wollte. Die Verhandlungen befanden sich schon im weit fortgeschrittenen Stadium, als der Ausbruch des Krieges am 1.September 1939 diese abrupt beendeten. Sechs Maschinen der Schwimmerausführung wurden 1938 nach Spanien an die Legion Condor geliefert, wo sie von Mallorca aus operierten. Die Maschinen übernahm später die spanische Luftwaffe und setzte sie bis 1948 auch regelmäßig ein, bis der Mangel an Ersatzteilen den Einsätzen ein Ende bereitete. Je drei Schwimmer- und drei Landausführungen kaufte 1938 Chile. Dabei kam es bei der Vorführung der Maschine vor der chilenischen Luftwaffendelegation Ende März 1938 am Plauer See in Mecklenburg zu einen tragischen Flugunfall, bei dem der Pilot ums Leben kam.

Richard Perlia, der zu dieser Zeit Testpilot bei Arado war, beschreibt den Unfall kurz in seinen Memoiren, siehe Richard Perlia „In geheimer Mission - Die atemberaubenden Memoiren des Rechliner Testpiloten Richard Perlia“ Flugzeug Publikations GmbH Illertissen 1996.

Im Rahmen eines Werkstattfluges fiel Richard Perlia bei der Ar 95 beim leichten Stürzen und anschließendem Hochziehen der Maschine ein leichtes Vibrieren im Rumpf auf. Er führte dies auf die schweren Schwimmer zurück, informierte aber nach der Landung Chefkonstrukteur Walter Blume darüber. Dieser untersagte sofort jede übermäßige Beanspruchung der Maschine, bis die Ursache des Vibrierens gefunden wurde. Der Testpilot Graf Rességuir, der mit der Vorführung der Maschine vor den chilenischen Gästen beauftragt worden war, drehte trotz des Verbots in geringer Höhe (200 m) eine gerissene Rolle. Dabei brach die Halterung der Höhenflosse und das Flugzeug ließ sich nicht mehr steuern. Der Druck des kaputten Ruders auf den Steuerknüppel klemmte Graf Rességuir so in seinem Sitz ein, dass er nicht mehr aus der stürzenden Maschine herauskam.

 

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Arado Ar 95A Chile (Archiv: Eberhard Kranz)

Chile kaufte die Arado Ar 95

Trotz des tragischen Unfalls kaufte Chile sechs Ar 95, drei Schwimmer- und drei Landflugzeuge, die bis zum Frühjahr 1939 geliefert wurden. Mit Beginn des Einmarsches in die Sowjetunion wurden im Juni 1941 acht Maschinen in der Schwimmerausführung der 3/SAGr 125 (dritte Staffel der See-Aufklärungs-Gruppe 125) in den Ostseeraum verlegt, später kam die Staffel nach Rumänien, wo sie Aufklärungsflüge über dem Schwarzen Meer durchführte. Eine dieser Maschinen kam nach Schweden zu einem privaten Halter und flog noch lange nach dem Krieg bis in die sechziger Jahre. Trotz einiger Mängel war die Ar 95 bei den Besatzungen wegen ihrer gutmütigen Flugeigenschaften sehr beliebt. Aber erst mit der Ar 196 gelang es Arado ein ausgezeichnetes, universell verwendbares Seeflugzeug zu entwickeln und in großer Serie zu bauen.

 

Arado Ar95 V4 Pict1
Arado Ar 95 V4 (Archiv: Eberhard Kranz)

Technische Daten Arado Ar 95

Verwendung: katapultfähiges Mehrzweckflugzeug,  sowohl als Land-  als auch als Wasserflugzeug
Baujahr: 1936
Besatzung: 2-3 Mann

Triebwerk: ein luftgekühlter  Neunzylinder Sternmotor BMW 132 Dc mit verstellbarem Dreiblatt-Metall-Propeller Junkers – Hamilton und selbsttätiger Drehzahlregelung
Startleistung: 850 PS  (625 kW) bei 2.450 U/min
Dauerleistung: 550 PS (404 kW) bei 2.100 U/min in  4.000 m  
Kraftstoffverbrauch  bei Startleistung:   278 l/h
Kraftstoffverbrauch bei Dauerleistung: 135 l/h

Bewaffnung:
ein 7,9 mm Maschinengewehr MG 17 mit 500 Schuß auf der Rumpfoberseite
ein 7,9 mm Maschinengewehr MG 15 mit 600 Schuß auf Arado Kurbellafette B-Stand
Bombenlast maximal: 500 kg  oder ein Torpedo 800 kg                              

Abmessungen:    Land                                                                                             See

Spannweite: 12,50 m

Spannweite, geklappt: 5,80 m

Spannweite Flügelmittelstück oberer Flügel: 3,18 m

Spannweite Flügelmittelstück unterer Flügel: 3,60 m

Abstand zwischen oberer und unterer Tragfläche: 2,00 m

größte Flügeltiefe:  2,34 m

größte Flügeldicke: 0,35 m

größte Flügeldicke an der Flügelwurzel unterer Flügel:  0,635 m

Länge:10,80 m                                                                                                   11,10 m

größte Höhe: 3,90 m                                                                                            5,20 m

Spannweite Höhenleitwerk:  5,30 m

größte Tiefe Höhenleitwerk:  1,58 m

größte Rumpfbreite: 1,50 m

größte Rumpfhöhe:  2,07 m

Kabinenlänge:  2,55 m

Propellerdurchmesser: 3,60 m

Propellerfläche: 10,179 m²

Spurweite: 3,02 m                                                                                                3,42 m

Radstand: 7,75 m

Flügelfläche: 45,40 m²

Pfeilung Außenflügel oben und unten:  6°

V-Form: +° 4°30'

Flügelstreckung:  3,44

Staffelung:  0,48 m

Reifengröße Haupträder: 780 x 250 mm

Reifengröße Spornrad:  380 x 150 mm

Schwimmerlänge: 7,95 m

größte Schwimmerbreite:  1,16 m

größte Schwimmerhöhe:   1,38 m

Schwimmerverdrängung:   2 x 3.900 l                       

Massen:

Leermasse: 2.235 kg                                                                                        2.450 kg

Startmasse normal:  3.300 kg                                                                           3.570 kg

Startmasse maximal: 3. 525 kg                                                                        3.750 kg

Zuladung, normal:   1.065 kg                                                                            1.120 kg

Tankinhalt: 785 Liter                                                                                            1.370 l

Schmierstoff:  53 l                                                                                                     53 l

Flächenbelastung: 72,5 kg/m²                                                                       78,5 kg/m²

Leistungsbelastung: 3,91 kg/PS  (5,32 kg/kW)                       4,23 kg/PS  (5,76 kg/kW)

Leistungen:

Höchstgeschwindigkeit in Bodennähe: 308 km/h                                            294 km/h

Höchstgeschwindigkeit in 3.000 m: 328 km/h                                                  302 km/h

Marschgeschwindigkeit in  3.000 m:  268 km/h                                               260 km/h

Landegeschwindigkeit: 88 km/h                                                                         91 km/h

Gipfelhöhe: 8.000 m                                                                                          7.300 m

Steigleistung: 7,5 m/s                                                                                         6,5 m/s

Steigzeit auf 1.000 m: 2,2 min                                                                            2,5 min

Steigzeit auf 2.000 m: 4,4 min                                                                            5,0 min

Steigzeit auf 4.000 m:  9,8 min                                                                         11,0 min

Steigzeit auf 6.000 m: 19,0 min                                                                        22,0 min

Reichweite normal: 1.200 km                                                                          2.000 km

Reichweite maximal: 1.400 km                                                                        2.200 km

Flugdauer: 5,25 h                                                                                                   8,5 h

Startstrecke: 150 m                                                                                              230 m

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